Stagnation ist ein Fremdwort für Julia Hülsmann. Mit ihrem Trio hat sie in den vergangenen 17 Jahren des Bestehens den zeitgenössischen Jazz des Landes geprägt und erst 2017 das Album “Sooner And Later” veröffentlicht. Nachdem die Pianistin immer wieder das Trio erweitert hatte, war es an der Zeit zum Ursprung zurückzukehren und die vielen gemeinsamen Reisen zu verarbeiten. „Fern jeglicher Innerlichkeitsduselei erblühen hinreißende Sounds und Tonfolgen in einem magischen Spannungsfeld von schlichter Nüchternheit und trunkenem Schwärmen“ schrieb Rondo dazu und brachte den Charakter des 2017er Albums „Sooner And Later“ auf den Punkt.

Für ihr siebtes Album bei ECM hatte Julia Hülsmann eine neue Klangfarbe vor Augen, die Uli Kempendorff am Tenorsaxofon beisteuert. Mit seinen eigenen Formationen eher in der Avantgarde zu Hause, verbieten jedoch Kempendorffs offener Geist und seine Neugier jedes Schubladendenken und jede Einordnung. Er ergänzt das Trio mit der kantigen und herben Schönheit seines Tons so gut, dass man meinen könnte, dieses Quartett habe schon immer so bestanden.

Julia Hülsmann hat es wieder geschafft, sich gleichzeitig treu zu bleiben, ihren Bandsound auf ein neues Level zu heben und den Spannungsbogen weiter zu halten.

Besetzung: Julia Hülsmann (Piano), Uli Kempendorff (Tenorsaxofon), Marc Muellbauer (Kontrabass), Heinrich Köbberling (Schlagzeug).

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